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Beiträge von Vereinsmitglieder und Seminarteilnehmer

Eine "Labor-Gruppe" begleitete den Verein Alsam in seinen ersten Jahren. Im Blog haben die einzelnen Teilnehmer über die Alsam-Veranstaltungen berichtet. Zukünftig erhalten Veranstaltungs-Anbieter hier die Möglichkeit, ihre Angebote zu präsentieren.

 

Sich selbst erkennen im Spiegel des Anderen

Christine Chu 31.10.2019

The Work of Byron Katie beim alsam FESTIV

Kann man jemandem, den man gar nicht kennt, den man noch nie zuvor gesehen hat, seine Ängste, Wünsche und Probleme anvertrauen und das Gefühl haben, dass sie verstanden und gehört werden und sicher aufgehoben sind?

Ja, das geht.

Und ist es überdies möglich, dass die Ängste, Wünsche und Probleme eine Transformation erfahren und man dadurch Antworten erhält, die dem jeweiligen Konflikt eine völlig neue Wendung geben?

Ja, es ist möglich.

Den Beweis dafür lieferte das Seminar «Innere Ruhe mit The Work» beim alsam FESTIV, das von Colette Grünbaum und Margrit Hardegger geleitet wurde.

Die beiden strahlten so viel Ruhe, Gelassenheit und Freundlichkeit aus, dass sofort eine Atmosphäre des Vertrauen entstand und jede/r Teilnehmer/in sich wohlfühlen konnte. Die Arbeit mit The Work tat sein Übriges. Wir arbeiteten sehr viel in Partnerübungen mit wechselndem Gegenüber und mit dem immer gleichen Fragenschema. Dessen Anwendung wurde jedoch im Verlauf der drei Tage von den Seminarleiterinnen immerfort geschickt vertieft und verfeinert.

Ich war am Anfang zugegebenermassen skeptisch. Ich bin nicht so der Typ Frau, die immer jede neue, angesagte Art von «Selbsttherapie» (The Work ist ja eigentlich keine Therapie) ausprobieren muss. Ich bin Yogalehrerin und weiss um die grosse Wirkung von Atemtechnik und Meditation. Normalerweise reichen mir meine Verfahren aus - ich vertraue auf die wunderbare Wirkung des Yoga, um meine persönliche Entwicklung und mein Zusammenleben mit anderen voranzubringen.

Diese Methode ist aber etwas sehr Spezielles: Sie arbeitet einerseits mit dem Partner oder der Partnerin, die oder der dich als «Begleiter/in» mit den oben genannten Fragen durch dein Anliegen führt und dir so nur durch seine Gegenwart, sein aktives Zuhören, als Spiegel dient. Ein Spiegel, in dem du dein aktuelles Problem reflektiert siehst und es so viel klarer und deutlicher wahrnehmen kannst als zuvor.

Und dann gibt es durch die sogenannten «Umkehrungen» der jeweiligen Problemsätze und Thematiken auch einen Perspektivenwechsel - aus Vorwürfen oder Ratschlägen, die ich Menschen gebe, mit denen ich gerade irgendwie Stress habe, werden plötzlich Vorschläge und Handlungsanweisungen, die an mich selbst gerichtet sind - die nach aussen projizierten Probleme werden so zurück auf mich selbst geworfen.

So bekomme ich einen doppelten Spiegel vorgehalten - ein bisweilen unangenehmes,  manchmal befreiendes, manchmal erheiterndes aber immer sehr gewinnbringendes Erkennen dessen, was mich ausmacht - meine tiefsten Wünsche und Bedürfnisse.

Ich war am letzten Tag zutiefst berührt von der Arbeit mit meinem Gegenüber - mein Partner erzählte mir seine Probleme so offen und vertrauensvoll, dass ich spürte, wie sich auch bei mir etwas zu lösen begann und ich plötzlich ganz tief unter die Oberfläche tauchen konnte. Wie Schuppen fiel es mir von den Augen, warum ich bei manchen Themen so reagiere, wie ich es tue! Plötzlich konnte ich es ganz klar sehen.

Eine wichtige, altbekannte Erkenntnis habe ich an diesem Wochenende wieder in Erinnerung gerufen bekommen:

Wir alle sind zutiefst menschlich mit unseren Gefühlen und Ängsten und unseren Schmerzen. Wir alle teilen diese Menschlichkeit - niemand ist allein. Wir erkennen uns selbst im Spiegel des Anderen.

Zuletzt noch ein Zitat von Rumi, Dichter, Gelehrter und Sufi-Meister, das mir in dieser Woche passenderweise in die Hände fiel - ich glaube, der «Geliebte» könnte auch der Vater, die Mutter, dein Kind, dein Bruder oder deine Schwester sein. Oder jeder andere Mensch, der dir nahe ist:

Du fragst nach einer Rose - lauf vor den Dornen nicht davon.
Du fragst nach dem Geliebten - lauf vor dir selbst nicht davon.

Ich danke allen, die mit mir dieses schöne Wochenende geteilt haben, allen voran der Laborgruppe! Und ich danke ganz herzlich Aline und dem ganzen alsam-Team, durch die ich die Möglichkeit hatte, teilzunehmen.

Lasst uns die Welt ein ganz klein bisschen besser machen, indem wir all das Schöne, die wunderbaren Momente, die wir erfahren, hinaustragen und mit anderen teilen…

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